Inhaltsseite

Fastenzeit 2021


Verwandelt werden

Die Frauen und Männer, die bis zum Schluss dabeigeblieben sind, werden langsam unruhig. Die Dinge eilen nun. Am Sabbat dürfen sie als gläubige Juden nichts mit Toten zu tun haben.

Maria nimmt deren dezentes und diskretes Drängen nur wie durch einen Schleier wahr. Aber sie begreift schließlich, dass sie den Leichnam nun loslassen muss. Sie reinigen den toten Körper notdürftig. Dann wickeln sie den Leichnam Jesu in saubere Tücher.

Ganz in der Nähe von Golgota ist ein Garten. Dort gibt es ein frisches Grab, in dem noch nie jemand bestattet wurde.

Weil dieses Grab so nahe ist, legen sie Jesus dort hinein. Dann verschließen sie die Grabeshöhle mit einem riesigen Stein. Es herrscht Totenstille. Mehr können sie jetzt nicht mehr für Jesus tun. Sie gehen weg. Die Trauer zerreißt ihnen das Herz. Diese Angst! Sie sind fassungslos. Sie können nicht begreifen, was sie erlebt haben. Wie soll es jetzt weitergehen? Sie wissen sich keinen Rat mehr.

Grabesruhe auf Golgota.

Für Menschen ist jetzt Schluss. Aus. Ende. Nichts mehr zu machen. Der Tod ist die äußerste Grenze. Aber Gott, der bis zum Äußersten gegangen ist, geht noch weiter. Gott, der Herr, Vater und Mutter allen Lebens, ist stärker als der Tod.


Text aus: „Durchkreuztes Leben“ von Claudia und Ulrich Peters

Trauern

Das höchste Fest der Juden, die Erinnerung an den Auszug aus Ägypten, steht unmittelbar bevor. Maria, die Mutter Jesu, und einige seiner Freunde fassen sich ein Herz und bitten Pilatus darum, den toten Körper vom Kreuz abnehmen und begraben zu dürfen.

Pilatus willigt ein. Josef von Arimathäa, ein jüdischer Ratsherr, der nur heimlich zu den Anhängern Jesus gehörte, bekennt sich nun offen zu ihm und erweist ihm einen letzten Dienst. Er nimmt ihn vom Kreuz und übergibt den Leichnam Maria. Sie nimmt ihn wie ein Kind. Mit dem Rücken an den Kreuzespfosten gelehnt, hockt sie auf dem blutgetränkten Henkershügel und hält den eigentümlich kalten und steifen Körper ihres Kindes ein letztes Mal auf ihrem Schoß. Jetzt sind sie wieder ganz allein. Römer und Juden sind nach Hause gegangen. Die wenigen Freunde Jesu, die bis zum Schluss ausgehalten haben, treten ehrfürchtig ins Dunkel zurück.

Das ist die Stunde von Mutter und Sohn. Nur selten waren Maria und Jesus so innig beieinander wie an diesem Abend und während der bitteren Stunden dieses Tages. Jetzt breitet sich fast etwas wie Frieden aus auf dem Richtplatz. Auch Marias Verkrampfungen beginnen sich zu Lösen. Noch sind die abscheulichen Bilder nicht erloschen. Aber Maria empfindet Erleichterung darüber, dass das Ganze nun endlich vorbei ist. Der Tod war eine Erlösung. Sie bleibt wie eine Waise zurück in dieser Welt. Nie, nie wieder wird es so, wie es einmal war. Auch ist alles so unwirklich. Fast erwartet Maria, dass Jesus im nächsten Moment wieder aufwacht wie aus einem tiefen, schrecklichen Schlaf und alles nur ein böser Traum war.

Sie muss ihn gehen lassen. Wiedereinmal muss sie ihn gehen lassen, aber noch nie zuvor mit solch unerbittlicher Endgültigkeit. Tränen verschleiern ihren Blick. Maria weint.


Text aus: „Durchkreuztes Leben“ von Claudia und Ulrich Peters

Der nackten Wahrheit ins Gesicht sehen

Der Zug ist am Richtplatz angekommen. Golgota heißt der Hügel vor den Toren der Stadt, Schädelstätte. Es ist kaum eine Woche her, da legten sie ihm ihre Kleider zu Füßen.

Jetzt reißen sie Jesus seine Kleider vom Leib. Es läuft ihm heiß und kalt über den Rücken. Fröstelnd vor Angstschweiß schauert sein Körper, zieht sich zusammen. Kann es nicht endlich ein Ende haben? Selbst sein letztes Hemd muss er noch hergeben. Nichts bleibt ihm, nichts, nicht einmal ein Rest von Intimität. Sie stellen Jesus bloß, er ist ihnen schutzlos ausgeliefert. Es bleibt nur

noch, der nackten Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Die Meute verteilt unterdessen schon einmal die Beute. Die Soldaten zerschneiden sein Obergewand in etwa gleich große Stücke. Jedem sein Teil. Viel ist es nicht, aber immer noch besser als gar nichts. Der Leibrock ist etwas Besonderes. Er ist von oben her in einem Stück durchgewebt. Der soll nicht zerteilt werden. Der wird ausgelost.


Text aus: „Durchkreuztes Leben“ von Claudia und Ulrich Peters

Sich ergeben können

Nur noch diese letzten Meter. Jesus taumelt, stolpert weiter. Aus seinen zugeschwollenen Augen kann er kaum noch sehen. Vor Schmerz ist er wie betäubt. Was um ihn herum geschieht, ist unendlich weit entfernt. Es liegen Welten zwischen ihm und den anderen. Nichts erreicht ihn mehr. Der Balken drückt ihn mit seiner tonnenschweren Last von Mal zu Mal unbarmherziger ins Genick und droht, sein Rückgrat zu brechen. Jesus kann nicht mehr. Es ist bodenlos. Es ist, als ob ihm auch noch die elementarsten Sicherheiten genommen werden. So, als ob ihn die Erde nicht mehr trüge und ihm der Boden unter den Füßen weggezogen würde. Er will durchhalten, aber es geht nicht mehr. Er weiß nicht mehr, wo oben und unten ist. Alles dreht sich. Jesus bricht zusammen. Zum letzten Mal hat ihn das Kreuz zu Boden gezwungen. Aber Jesus fällt nicht nur bis auf den steinigen Grund, er fällt tiefer, viel tiefer. Abgründe tun sich auf. Zweifel und Verzweiflung

bemächtigen sich seiner. Leere, nichts als trostlose, erschreckende Leere. Allein. Er ist allein. Alle guten Gewissheiten früherer Tage sind wie ausgelöscht. Wo nichts mehr trägt, schwinden auch die eigenen Kräfte, ist es kaum noch zu ertragen. Panik flammt auf, Panik im Angesicht des nahenden Todes. Jesus ist am Boden. Ganz unten. Tiefer kann man nicht mehr fallen. Jesus erlebt die entsetzlichen Erfahrungen und die Bitterkeit all jener, denen das Leben den Boden unter den Füßen wegzieht, am eigenen Leib. Krankheit kann diese Erfahrung auslösen, das Alter, ein schweres oder schwieriges Sterben, ein großer Verlust, Trauer, Trennungen. Es bleibt ihm nichts erspart. Dieser Weg, was für eine Aufgabe. Diese Aufgabe meistert nur, wer sich in sie ergibt. Sich ergeben können angesichts des Leids, das einen zu Boden drückt, ist vielleicht die letzte, aber auch schwerste Antwort, die wir zu geben vermögen.


Text aus: „Durchkreuztes Leben“ von Claudia und Ulrich Peters

Klagen lernen

Es hat sich schnell herumgesprochen in Jerusalem: Jesus von Nazaret soll gekreuzigt werden. Die Menschen laufen von überall her zusammen. Da sehen sie ihn, wie er blutend und schwitzend unter dem Kreuzesbalken wankt, an den er genagelt werden soll. Die Soldaten treiben ihn - wie damals üblich - mit Stockschlägen und Geiselhieben voran.

Das lässt keinen kalt. Die Menschen sind erregt. Weg mit ihm, brüllen sie. Es geschieht ihm recht. Gebt's ihm. Macht ihn fertig. Ihr Geschrei, der Lärm ist ohrenbetäubend. Unter den vielen, die dem grausigen Geschehen folgen, sind auch einige Frauen. Sie klagen und weinen. Dass man um sie klagte, war das letzte Recht, das auch noch rechtlosen Verbrechern auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung zustand. Jesus wendet sich an die Frauen. Zum ersten Mal nach dem Prozess vor Pilatus spricht er mit gebrochener Stimme rätselhafte Worte: Weint nicht um mich, ihr

Töchter Jerusalems. Weint über euch selbst und eure Kinder. Erfuhr Jesus durch sie wirklich Trost oder war es eher Vertröstung? Das machte man eben so. Ein Ritual, das sich immer und immer wiederholte, wenn Verurteilte zum Richtplatz geführt wurden. Ein letzter Dienst für die Todgeweihten. Aber offenbar fehlt ihm etwas Wesentliches, greift ihre Klage zu kurz. Weint nicht um mich, weint um euch selbst und eure Kinder. Jesus sagt nicht: Klagt nicht. Er rät: Klagt richtig.

Statt gutgemeint falsches Mitleid zu üben, lernt die Kunst der richtigen Klage. Und wirklich. Es gibt eine Klage, die abwehrt. Eine Klage, mit der ich mir das Leid vom Hals halte. Aber es gibt auch eine Klage, in der ich das Schicksal ganz nahe an mich heran, ja in mich hinein gelangen lasse. Eine Klage, die erkennt, dass mich das Leid, dessen Zeuge ich wurde, auch persönlich angeht und berührt, weil ich nicht nur Zuschauer, sondern Teil dieser Geschichte bin.


Text aus: „Durchkreuztes Leben“ von Claudia und Ulrich Peters

Tränen trocknen

Eine Frau steht am Wegesrand. Sie muss man nicht lange bitten. Sie muss keiner auffordern. Sie will Jesus aus freien Stücken helfen, weil Jesus auch ihr geholfen hat. Es ist noch nicht lange her, da hat er sie von einer schweren Krankheit geheilt. Veronika heißt die Frau. Sie weiß nicht, was geschehen wird, wenn sie Jesus zu helfen versucht. Vielleicht werden die Soldaten sie schlagen und wegzuscheuchen versuchen. Aber das nimmt sie in Kauf. Sie fasst sich ein Herz. Veronika reicht Jesus ein Tuch, mit dem er seine Tränen trocknen und sein von Blut und Schweiß verschmiertes Gesicht abputzen kann. Die Tränen trocknen. Den Schweiß abwischen. Es gibt Situationen, da

bleibt nicht mehr zu tun, da kann man nicht mehr anders helfen. Zu ausweglos ist der Weg, zu fortgeschritten. Aber es sind keine Gesten der Hilflosigkeit, sondern sinnvolle Geschenke der greifbaren und darum begreifbaren Menschlichkeit. Als scheinbar ohnmächtige Zeichen von Zuneigung und vielleicht scheuer Zärtlichkeit sind sie in Wirklichkeit machtvolle Demonstrationen

von Liebe, die für den Augenblick der Aufmerksamkeit stärker sind als das Leid. Das Tuch der Veronika ist aus dem Stoff gemacht, der uns erst eigentlich leben lässt. Der Name der Frau erinnert bis heute daran. Veronika, das ist ein Wort in einer alten, fremden Sprache. Dieses Wort erinnert an das vera ikon, an das wahre Gesicht Gottes, das der gesehen hat, der Jesus auf seinem letzten Weg gesehen hat. Mindestens ebenso sehr und so sicher gilt das aber auch für das wahre Gesicht des Menschen, das der entdeckt, der einem Menschen hilft, der in Not geraten ist.


Text aus: „Durchkreuztes Leben“ von Claudia und Ulrich Peters

Unterstützen

Ein Bauer kommt von einem nahegelegenen Feld. Er kreuzt zufällig ihren Weg. Simon von Cyrene. Es ist NICHT Simon, der Fels, auf den Jesus seine neue Gemeinschaft bauen möchte. Auf ihn kann er sich jetzt nicht verlassen. Der ist mit sich selbst beschäftigt. Er versucht, seine Haut zu retten.

Er leugnet, Jesus zu kennen, und bekräftigt mit Schwören und Fluchen, nichts mit ihm gemein zu haben. Der Simon, dem hier eine tragende Rolle zufällt, stammt aus dem heutigen Tripolis in Afrika. Ein Fremder, ein Wirtschaftsflüchtling, einer mit Migrationshintergrund. Einer, der mit der ganzen Sache nichts zu tun hat und auch nichts zu tun haben will. Simon ist müde von der Feldarbeit, er hat Hunger. Die Soldaten rufen ihn herbei. Er solle Jesus helfen. Das ist Simon gar nicht recht. Er hat etwas anderes vor. Er möchte heim zu seiner Frau und seinen Kindern,

die mit dem Essen auf ihn warten. Simon wehrt sich mit Händen und Füßen. Wer will schon gern in eine Leidensgeschichte hineingezogen werden - sei es nun die eines Fremden, eines Feindes oder eines Verwandten. Lieber pflegen wir unsere Phantasie, es gebe ein Leben ohne Leiden. Die Wirklichkeit der Welt indes ist eine andere.

Die Soldaten zwingen ihn. Widerwillig, und obwohl er sich diesen Tag anders vorgestellt hat, packt er zu. Er unterstützt Jesus. Nun tragen sie gemeinsam das schwere Holz.

Der Zug setzt sich wieder in Bewegung. Voran Jesus mit seinemunfreiwilligen Helfer. Ein wenig Unterstützung auf einem schweren Weg. Mehr kann Simon nicht tun, mehr kann er nicht geben. Es scheint wenig, aber es verändert alles. Auch wenn Simon nicht ganz freiwillig hilft - zusammen wird die Last erträglicher, zusammen geht es einfach leichter und zusammen kommt man weiter.


Text aus: „Durchkreuztes Leben“ von Claudia und Ulrich Peters

Dabeibleiben

Am Rande des grausamen Spektakels steht Maria, die Mutter Jesu. Sie, die ihn zur Welt brachte, laufen, sprechen, lieben und leben lehrte, muss mit ansehen, wie er nun brutal vernichtet wird.

Mit ansehen zu müssen, wie er schutzlos dem Schmerz ausgeliefert ist und sich mit letzter Kraft dahin-schleppt, unaufhaltsam einem schrecklichen Sterben entgegen; nicht helfen, nicht lindern können - Maria zerreißt es das Herz. Auch sie gerät jetzt an den Rand ihrer Kraft.

Muss es ein solches Ende nehmen, was einmal mit so viel Hoffnung begann? Ist das der Lauf des Lebens? Aber es lässt sich letztlich nicht leugnen, das musste auch sein bester Freund Petrus

schmerzlich erfahren. Auch die Augen zu verschließen, ändert nichts. Diese Stunden, so schrecklich und schwer sie sind, sie sind auch unwiederbringlich. Man möchte weglaufen, wie seine anderen Freunde weggelaufen sind. Aber Maria bleibt. Eltern sind Begleiter ins Leben und Begleiter fürs Leben. Maria bleibt das bis zum bitteren Ende.

Die beiden sehen sich an. Jesus aus blutunterlaufenen Augen mit verzerrten Zügen. Maria mit dem traurigen Blick derer, die dabeistehen, aber so gerne sie auch möchten - nicht wirklich zu helfen vermögen. Und doch ist da eine Kraft, die die Dinge unmerklich verändert. Ihre letzte Begegnung. Vielleicht eine Berührung. Ob sie miteinander sprechen, und was sie zueinander sagen? Es versinkt im Dunkel der Geschichte.

Aber Worte sind hier wohl nicht so wichtig, vielleicht nicht einmal wirksam. Jetzt ist dabei sein alles und Sympathie - ein uraltes griechisches Wort mit der Bedeutung mit-leiden.


Text aus: „Durchkreuztes Leben“ von Claudia und Ulrich Peters

Ertragen

Langsam, ganz langsam setzt sich der gespenstische Zug in Bewegung. Vorne Jesus - blutend, schwitzend, keuchend, tief gebückt von der Last des Kreuzes, schleppt er sich über den staubigen und steinigen Weg.

Dahinter und daneben die Soldaten und Schaulustige - Menschen,

denen es Spaß macht, dabei zuzusehen, wie Jesus gequält wird und

sich quält. Es ist heiß, unerträglich heiß. Aber es geht nicht schnell

genug. Die Soldaten treiben Jesus mit Stockschlägen an. Da passiert es.

Jesus stolpert über einen Stein. Er fängt sich wieder, aber dieser

Balken ist so schwer. Jesus kann nicht mehr. Er bricht zusammen.

Er stürzt in den Staub. Der Balken schlägt ihm ins Genick. Jesus ist am

Boden, Jesus liegt im Dreck. Der Staub vermischt sich mit dem Blut und

Schweiß in seinem Gesicht zu einer schmierigen Masse.

Die Soldaten brüllen ihn an. Einer tritt ihn sogar. Steh auf. Wir müssen

weiter, sonst kommst du noch zu deiner eigenen Hinrichtung zu spät.

Aber Jesus kann nicht mehr. Er schafft es nicht mehr aus eigener

Kraft. Die Last, die ihn niederdrückt, ist zu groß. Der schwere

Kreuzesbalken ist zu gewaltig für ihn allein.


Text aus: „Durchkr euztes Leben“ von Claudia und Ulrich Peters

Zupacken und kämpfen

Die Worte des Pilatus sind noch nicht verklungen. Schon packen die Soldaten Jesus und zerren ihn auf den Hof vor dem Gerichtsgebäude. Sie reißen ihm die Kleider vom Leib. Sie setzen ihm eine Krone auf den Kopf. Aber nicht die schöne goldene Krone eines Königs. Die Krone ist aus Dornen geflochten. Sie schlagen ihn. Sie peitschen ihn aus. Die Metallstücke am Ende der Geißel reißen Fetzen aus seinem Fleisch.

Dann legen sie ihm ein blutrotes Gewand über die Schultern. Sie machen sich über Jesus lustig. Vor wenigen Tagen noch bist du wie ein König in Jerusalem eingezogen. Jetzt siehst du, was für ein jämmerlicher König du bist. Du bist der letzte Dreck. Du bist der König der Verlierer. Für alle Menschen wolltest du da sein. Der ganzen Welt wolltest du helfen. Jetzt hilf dir selbst, du armseliger Spinner.

Mit diesen Worten wuchten sie ihm einen Balken entgegen. Der Balken ist schwer, unheimlich schwer - so schwer, als ob das ganze Gewicht der Welt darauf lasten würde. Aber Jesus greift zu. Er hat sich das alles nicht ausgesucht.

Aber es ist auch nicht wirklich überraschend, dass sich die Dinge nun so entwickeln. Zu radikal ist er für die Herrschaft der Liebe eingetreten, zu konsequent für das Königreich Gottes. Jetzt, wo er buchstäblich sein Leben durchkreuzt, packt er den mächtigen Holzbalken und nimmt ihn auf sich. Das Kreuz, an dem Jesus sterben soll - er trägt es selbst zum Hinrichtungsplatz.

Nachts kommen sie, im Dunkeln, mit Fackeln Laternen und Waffen - die Soldaten und die wichtigen Leute der Juden. Schon von Ferne hört man das regelmäßige Stampfen, das Gleichmaß ihrer Schritte, das Klirren der Schwerter und Lanzen. Sie nehmen Jesus fest, fesseln ihm die Hände und führen ihn vor Gericht. Man macht ihm den Prozess, sie machen kurzen Prozess mit ihm. Kaiphas, der Hohepriester, ist der Ankläger. Pontius Pilatus heißt der Richter. Der ist mächtig. Er entscheidet über Leben und Tod. Pontius Pilatus spricht lange mit Jesus. Was hat dieser Jesus denn Böses getan? Pilatus beschleicht ein ungutes Gefühl. So, als ob er benutzt würde, um für andere die Drecksarbeit zu erledigen. Er weiß nicht recht, was er mit diesem Jesus anfangen soll, diesem König der Wahrheit. Was ist schon Wahrheit? So sehr Pilatus auch sucht und fragt, er findet nicht, warum Jesus Schuld auf sich geladen haben soll. Aber Pontius Pilatus ist auch feige. Er hat Angst vor den Leuten, die draußen vor dem Gebäude zunehmend ungeduldiger auf das Ende der Gerichtsverhandlung warten. Mach ihn fertig, klingt es zu ihm hinein. Schlag ihn ans Kreuz, rufen sie. Schlag ihn ans Kreuz. Schlag ihn ans Kreuz. Die Leute, die Meute draußen ist aufgebracht und wütend. Pilatus bekommt es mit der Angst zu tun. Ich finde keine Schuld an ihm, sagt er mit leicht zitternder Stimme. Nehmt ihr ihn und kreuzigt ihn. Und dann taucht er seine Hände in eine Schüssel mit Wasser. Ich wasche meine Hände in Unschuld. Ich will mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. 

Text aus „Durchkreuztes Leben“ von Claudia und Ulrich Peters


Angebote in der Fastenzeit

Liebe Gemeindemitglieder und interessierte Gäste unserer Homepage,

die Fastenzeit ist immer eine besondere Zeit für uns Christen. Es ist eine Zeit der Umkehr und Besinnung zur Vorbereitung auf das wichtigste Fest unseres Glaubens – Ostern. Wie schon im vergangenen Jahr wird das Fest wieder anders werden, als wir es gewohnt sind und es uns gewünscht hätten. Vielleicht ist aber genau das die Chance, auch den Weg zum Osterfest besonders und vor allem bewusster zu gestalten. So möchten wir Ihnen ein paar Angebote mit auf den Weg durch die Fastenzeit geben. Alle Angebote laden ein, sich ganz persönlich auf den Weg zu machen, zu zweit oder aber auch als Familie miteinander ins Gespräch zu kommen.

Bitte beachten Sie auch die Angebote und Impulse des Pastoralverbundes während der Fastenzeit. Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Zeit!

Ihre Gemeindereferentin Kerstin Erler



Katholische Kirchengemeinde 

Mariae-Himmelfahrt 


Franz-Gleim-Str. 20 

34212 Melsungen  

 




Tel. (05 66 1) - 26 59  

Fax: (05 66 1) - 9 290 290

Pfarrbüro - Öffnungszeiten



Montag bis Freitag
9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und
14:00 Uhr bis 16:00 Uhr

 


© Mariae Himmelfahrt, Melsungen

 

Katholische Kirchengemeinde 

Mariae-Himmelfahrt 


Franz-Gleim-Str. 20 

34212 Melsungen    



Tel. (05 66 1) - 26 59  

Fax: (05 66 1) - 9 290 290



© Mariae Himmelfahrt, Melsungen