16. Dezember

Bahnhof Berlin-Friedrichstraße



Im November war ich in Berlin. Am Eingang des Bahnhofs Friedrichstraße lagen Matratzen und Schlafsäcke.

Als ich morgens zum Bahnhof kam, schlief dort ein Mensch. Ich sah seinen Körper, aber nicht sein Gesicht. Es ist ein Anblick, der mich immer wieder erschreckt.

In unserem Land müssen Menschen auf der Straße, unter einer Brücke, übernachten. Sie sind Wind, Regen und Schnee, Kälte und Hitze ausgesetzt.


Die Adventszeit ist eine Zeit starker Gefühle und der Zuneigung.

Die Herzen der Menschen öffnen sich. Viele geben viel Geld für Geschenke aus. Aber die Geschenke, die am Ende im Leben tragen und helfen, sie können nicht mit Geld bezahlt werden.


Es ist die Zuwendung zu einem anderen, es ist die Zeit, die ich mit ihm verbringe. Diese Geschenke kosten kein Geld, sie kosten mich aber Überwindung.

Bisher habe ich es nicht geschafft, mich dem Menschen, der unter der Brücke am Bahnhof Friedrichstraße lebt, zuzuwenden.


Ob es mir beim nächsten Besuch in Berlin gelingt?



Peter Göb


Person auf der Straße