11. Dezember


„Tau aus Himmelshöhen – Heil um das wir flehen“


Das ist eine Liedzeile, die ich vielfach gehört habe.

Vor einigen Wochen bin ich an ihr hängen geblieben. Ich habe versucht, dem Bild des „Taus“ etwas mehr auf die Spur zu kommen.


Meinen Recherchen zufolge hat die Verfasserin des Liedrufs das Bild aus dem Buch Deuteronomium aufgenommen.

Dort heißt es: „Meine Botschaft wird fallen wie Tau, wie Regentropfen auf das Gras und wie Tauperlen auf die Pflanzen.“

In diesem Sinn ist der Tau etwas Erfrischendes und Belebendes. Es ist das Leben, das mir durch Gottes Menschwerdung geschenkt ist.


Mir kam in diesen Tagen aber noch eine zweite Deutung.

Auch wenn sie vermutlich nicht dem Ursprung entspricht, ist sie für mich hilfreich, um mich der Bedeutung von Weihnachten zu nähern.

Ich denke an das Tau, das viele von uns aus dem Sportunterricht kennen.

Es ist am Dach der Sporthalle festgemacht, reicht es bis zu mir nach unten.

Ich kann es greifen, mich daran festhalten und mit ein bisschen Übung ein Stück nach oben klettern.

Für mich ist Jesus im übertragenen Sinn ein solches Tau. Er ist fest im Himmel verankert.

Durch die Menschwerdung kommt er in die Welt. Dadurch berühren sich Himmel und Erde.

Durch seine Botschaft gibt er mir Halt und eine Perspektive zum Himmel. Ich muss nur nach ihm Greifen.


Der Tau – als neu belebtes Leben verstanden - und das Tau – als Seil aus dem Himmel verstanden:

Geschenke, die Gott mir durch die Geburt Jesu an Weihnachten macht.




Andrea Koucky

Tau einer Sporthalle