Stifte

Unser Brief an Bischof Gerber

Seine Antwort an uns

 

Stellungnahme und Aufruf


Wir, Menschen der katholischen Kirchengemeinden Christus-Epheta Homberg (Efze) und Christkönig Borken (Hessen), wollen zu den Ereignissen in der römisch-katholischen Kirche Stellung beziehen.
Wir sehen die Schuld, die unsere Kirche auf sich geladen hat, durch Machtmissbrauch an Men-schen, verursacht von Priestern und Ordensleuten sowie weiteren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden:


• in sexueller und geistlicher Hinsicht gegenüber Kindern, Frauen und Männern
• in der Sexualmoral
• gegenüber Andersdenkenden
• beim Aushebeln jeglicher Form des Mitspracherechtes der Gläubigen
• bei der Verkündigung (Drohbotschaft statt Frohbotschaft)
• im kirchlichen Arbeitsrecht.


Wir solidarisieren uns mit allen Opfern:
• Wir finden keine Worte für das Leid der Betroffenen, welches für uns kaum vorstellbar ist.
• Wir sind wütend darüber, wieviel Lebensqualität diesen Menschen entrissen wurde.
• Wir können nicht nachvollziehen, warum nach Jahrzehnten immer noch kaum ernstzunehmender Wille zu erkennen ist, den Opfern echte Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.


Wir fordern konsequente und zügige Aufarbeitung aller Missbrauchsfälle, transparent und nach-vollziehbar. Dazu gehört die juristische Verfolgung der Täter*innen.

In unseren Gemeinden in Borken und Homberg achten wir auf ein gutes und wertschätzendes Miteinander.


Wir unterstützen nach allen Kräften die Aufgaben unserer Präventionsfachkraft. Wir werden bei jeglicher Form des Missbrauchs, die wir in unseren Gemeinden wahrnehmen oder die uns zuge-tragen werden, sofort sensibel reagieren.
Wir fordern die Beendigung der Diskriminierung von Menschen durch die Kirche und eine zügige Umsetzung von Veränderungen des kirchlichen Arbeitsrechts auf Diözesanebene.
In unseren Gemeinden treten wir jeder Form von Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund ihres Geschlechtes, ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder sexuellen Orientierung entgegen.

Wir sehen und akzeptieren alle Menschen in ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit.


Wir fordern die Fortsetzung einer Neuausrichtung der Kirche, die sich im „Synodalen Weg“ zeigt, unter echter Einbeziehung der Laien sowie die zügige Umsetzung der ersten Ergebnisse. Dabei geht es uns insbesondere um die Aufhebung des Pflichtzölibates und die Öffnung der Weiheämter für Frauen.


Wir leben eine Gemeinschaft im geschwisterlichen Geist und nehmen unsere Aufgaben und Ämter gleichberechtigt wahr.
Wir bleiben einander im Gebet verbunden, um unser Leben und unser Miteinander in unseren Gemeinden nach dem Geist Gottes auszurichten.


Borken, Homberg, den 14. März 2022

 

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Kontakt

 
 
 
 
 

Ansprechpartner: Pfarramt Christus Epheta Homberg (Efze)
Mail an das Pfarramt - Sie wird an die Initiator*innen weitergeleitet